Arsch hoch, Zähne auseinander!

Veröffentlicht am 17.01.2017 in Aktuell
Werner noch jung
Werner Bohn

Unser Altvorsitzender, Exfraktionschef und politischer Freund Werner Bohn macht sich Gedanken zu unserem Gemeinwesen

Ich ärgere mich über Politiker, hier vor Ort in und um Bad Sobernheim, in Deutschland, in Europa oder ganz weit fort auf unserer Erde. Nicht nur über die anderen, sondern auch über die eigenen, die in meiner Partei, der SPD. Vieles würde ich anders machen als sie – wenn ich denn könnte. Mehr für die Umwelt tun, für Kinder und Familien, für soziale Gerechtigkeit.

Andererseits muss ich aber feststellen: Mir geht es gut, uns geht es gut. Die Natur um uns herum ist schön, armen Menschen wird geholfen, die Polizei sorgt für Sicherheit, Ärzte helfen, wenn wir krank sind. Niemand muss bei uns hungern, (fast) alle haben ein Dach über dem Kopf. Wir fahren Auto, gucken Fernsehen, haben es warm im Winter. Vor allem haben wir seit über 70 Jahren Frieden im Land.

Zufrieden und dankbar müssten wir sein. Doch wir schimpfen und klagen über Missstände, die es zweifelsohne gibt: Sorgen um die Renten, Unsicherheit der Arbeitsverhältnisse, gravierende Unterschiede zwischen Armen und Reichen, Unebenheit des Marktplatzpflasters. Da müsste man doch etwas ändern! Müsste man. Sollte man. Könnte man.

Wer ist „man“? Die Politiker. Die Abgeordneten. Der Stadtrat. Der Bürgermeister. Die könnten, sollten, müssten. Es gibt anscheinend immer mehr Leute bei uns, die politisch Aktive als Feindbild betrachten. Die Politiker sind an allem schuld. Die müsste man alle …??

Das propagieren lauthals die AFD bei uns, Le Pen in Frankreich, Wilders in den Niederlanden, Trump in den USA. Sie klagen das „System“ an und wollen alles ändern, alles besser machen. Wirklich? Haben sie die Lösungen für alle Probleme? Kennen sie die Patentrezepte? Oder wollen sie einfach nur an die Macht? Wie vor über 80 Jahren welche in Deutschland.

Was hilft wirklich? Tatsachen, Vernunft, Augenmaß, Mut und Solidarität, auch Kompromissbereitschaft. Bürgerliches Engagement. In der Gruppe, im Verein, auch in einer Partei. Wir sind die Politiker. Ohne sie und die Parteien funktioniert Demokratie nicht. Wir wählen sie. Leider trauen sich immer weniger junge Leute in eine Partei einzutreten und mitzumischen. Die JUSOS in Sobernheim kamen und verschwanden, leider! Dabei ist es dringend notwendig, dass sich viele engagieren, Alte und Junge. Gegen die Schreihälse und Populisten. Für eine menschliche Gesellschaft. Für uns. Arsch hoch, Zähne auseinander!

Werner Bohn

 

Hottenbachweg

Der SPD Stadtverband hat 2009 die Patenschaft für den Wanderweg durchs Hottenbachtal übernommen.

Wanderweg Hottenbach

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