zum Verkauf des Melsbach-Geländes

Veröffentlicht am 12.11.2007 in Pressemitteilung

Bad Sobernheims Bürger, wurden zumindest einige Fraktionen, darunter auch die SPD vom Verkauf des Melsbach´schen Geländes und der aktuellen Planung am vergangenen Mittwoch überrascht.

Noch vor kurzem hatte die Stadt eine Veränderungssperre beschlossen, um Einfluss auf die zukünftige Gestaltung und Nutzung des Geländes nehmen zu können.
Wir sind der Meinung, dass ein solch zentrales Gelände, in bester Innenstadtlage der Stadt, eine besonders sensible und dauerhaft tragende Neugestaltung erfahren muss. Hier ist der städtebaulichen Entwicklung, der Verträglichkeit mit den vorhandenen Strukturen und der gestalterischen Integration mit Blick auf die Präsentation einer Kurstadt ein besonderer Stellenwert zuzuordnen.
Der bisherige Kenntnisstand gibt Anlass zu der Aussage, dass die jetzt vorgelegte Planung weit von diesen Zielen entfernt ist. Eine versiegelte Großparkfläche mit zwei Zweckgebäuden zur gewerblichen Nutzung als Supermarkt kann kein dauerhaftes und tragfähiges Konzept unserer Stadt sein.

Nach unserer Vorstellung ist dieses Gelände geradezu in idealer Weise geeignet, um eine innenstadtnahe Wohnbebauung zu erreichen. Auch die Entstehung eines Hotels zur Beherbergung von Touristen und Geschäftspartnern Bad Sobernheimer Firmen wäre besonders erstrebenswert und ist seit langem überfällig. Besonders wünschenswert ist aus unserer Sicht die Erhaltung und Integration des alten Fabrikgebäudes. Ob dies möglich sein wird, dazu erwarten wir fachmännische Aussagen der Städteplaner. Auch dem neuen Besitzer bieten wir an, gemeinsam Lösungen zu entwickeln, die wirtschaftliche und städtebauliche Interessen vereinen. Vor wenigen Wochen hat der Stadtrat das Büro Böhme und Bachtler beauftragt, das Stadtentwicklungskonzept fortzuschreiben. Als ein Schwerpunkt dieser Konzeptentwicklung sollten die besonderen Belange der Stadtentwicklung mit den Bürgerinnen und Bürgern gemeinsam in Bürgerwerkstätten diskutiert werden. Auch wir haben dieser Vorgehensweise zugestimmt. Und wer die Bürger beteiligen will, und diese Aufrufe zur Mitarbeit ernst meint, der darf die Bürger jetzt nicht einfach mit Tatsachen konfrontieren und ihren Willen zur Mitarbeit ignorieren.

Deshalb wird die SPD Fraktion weiterhin den Weg einer maßvollen städtebaulichen Entwicklung im Dialog beschreiten und sich nicht vor vollendete Tatsachen stellen lassen. Es gibt noch viele offene Fragen, von daher sind Schnellschüsse vielleicht gut in der Tagespolitik, aber für eine langfristige Entwicklung meistens ein Schuss in den Ofen.

SPD Fraktion im Stadtrat
Michael Greiner